Lautlose Gefahren
in Gefäßen und Lunge

Ein Pfropf in der Lunge: Thrombose und Embolie

Zunächst merkt man nichts - denn das kleine Bultgerinnsel (gr. Thrombus), das sich über die Blutgefäße zur Lunge auf den Weg macht, spüren die Betroffenen erst dann, wenn es die Lungenarterie, also das Blutgefäß verstopft, über das sauerstoffarme Blut vom Herzen zur Lunge zurückgelangt. Dadurch kommt es zu einer Art "Lungeninfarkt", denn Teile der Lunge werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Folge: Atemnot, manchmal auch Schmerzen im Brustkorb und Herzrasen.

Meist stammen die Blutgerinnsel, die eine Lungenembolie auslösen, aus den Beinvenen oder sie bilden sich in den Gefäßen, die das Blut von den Beinen und Becken zum Herzen zurücktransportieren. Häufig verbleiben die Gerinnsel zunächst am Ort ihres Entstehens. So kommt es dort zu Gefäßengpässen - einer Beinvenen- oder Beckenthrombose. Dies macht durch ein Anschwellen der Beine oder starke Schmerzen auf sich aufmerksam.

Löst der Thrombus allerdings ab und wandert zur Lunge, kann dies zu einer lebensbedrohlichen Situation werden. Besonders dann, wenn sich das Gerinnsel in einem großen Lungegefäß festsetzt. Ein solcher Gefäßengpass muss immer im Krankenhaus behandelt werden. Denn der Gefäßverschluss muss schnell mit gerinnungshemmenden Medikamenten, in besonders schweren Fällen auch durch Einsatz eines Katheters oder eine Operation aufgelöst werden.














Meist herrscht Ruhe vor dem Sturm: Eine Lungenembolie tritt oft ganz plötzlich auf. Schon ein kleines Gerinsel kann dann, wenn es in die Lunge wandert, zu einer lebensbedrohlichen Gefahr werden.

Wie lässt sich feststellen, ob eine Thrombose oder eine Embolie vorliegt? Mit Hilfe von speziellen Bluttests und einer Computertomographie der Lungen oder einer Phlebographie der Bein- und Beckenvenen (das ist eine spezielle Röntgenuntersuchung) lässt sich schnell Gewissheit schaffen und eine zielgerichtete Therapie einleiten. Menschen, die unter einer erblich bedingten Gerinnungsstörung leiden, sollten bei Schmerzen in Becken und Beinen in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um eine Lungenembolie zu vermeiden. Wie gut die Erfolgsaussichten für ein vollständiges Ausheilen der geschädigten Lungen sind, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielt das Alter des Patienten, sein allgemeiner Gesundheitszustand, der möglichst frühe Behandlungsbeginn und der Ausdehnungsgrad des Gefäßverschlusses in der Lunge eine bedeutende Rolle. Kleinere Embolien heilen im allgemeinen unproblematisch ab, bei Verschluss der großen Lungenarterie kann es aber zu dauerhaften Schädigungen der Lunge kommen.